Leben im Stillstand
Ein Nahost-Tagebuch. Langzeitdokumentation
Im April 2002 eskaliert der Konflikt zwischen Israel und Palästina. Israelische Truppen besetzen neben anderen Autonomie-Städten auch Bethlehem und verhängen über die gesamte Stadt eine Ausgangssperre. Telefon, Wasser und Strom werden gekappt. Alle öffentlichen Einrichtungen, Schulen, Krankenhäuser und Läden sind geschlossen. Bethlehem gleicht einer Geisterstadt. Der Autor begleitet betroffene Familien durch ihren kriegsähnlichen Alltag. Die kinderreiche Familie Hmoud kann wochenlang ihre Wohnung nicht verlassen, Patienten und Personal des Caritas Baby Hospitals sind von der Außenwelt abgeschnitten, das Internationale Begegnungszentrum ist stark verwüstet, ausländische Besucher meiden Bethlehem und die Geburtskirche, Bombenattentate auf israelische Zivilisten provozieren weitere Militäraktionen.Das Leben in Bethlehem ist ein Leben im Stillstand. Der Film schildert tragische Schicksale von Palästinensern und Israelis zwischen 1996 und 2002 und verwendet hauptsächlich eigenes, oft unter Lebensgefahr gedrehtes, unzensiertes Material sowie Ausschnitte aus Videos des Pressestabs der Israelischen Verteidungsstreitkräfte (Spokesperson’s Unit, Israel Defense Forces). „Leben im Stillstand“ wurde 2003 bei den Chicago International Television Awards ausgezeichnet.
EP, 45 min, 2002