Rebellen von Connewitz
Die alternative Szene des Leipziger Problemviertels von iher christlichen Seite

Die Verbrechensstatistiken weisen einen erschreckenden Anstieg der Kinder- und Jugendkriminalität aus. Autodiebstahl, Einbruch, Raub und Körperverletzung gehören zu den häufigsten Straftaten. Die Gewaltbereitschaft unter jungen Straftätern steigt und ihr Alter sinkt. Eltern und Staat versagen zunehmend. Eine Schraube ohne Ende? Haben die jungen Leute überhaupt noch eine Chance die schiefe Bahn zu verlassen, an deren Ende unweigerlich der Knast steht? Wir meinen ja. Im Leipziger Szeneviertel Connewitz, einem deutschlandweit bekannten Treff für Punks, Autonome und Hip-Hop-Jünger, leben ehemalige Problem-Kids in einer christlichen Wohnkommune des „Burgarbeit e.V.“. Vor Jahren waren sie noch kriminell, selbstmordgefährdet oder Straßenkinder, heute haben alle einen Job, einen Ausbildungs- oder Studienplatz. Sie haben es geschafft und helfen jetzt anderen. Zum Beispiel Andreas: Vor wenigen Jahren selbst drogenabhängig, hat er inzwischen einen Studienplatz als Sozialarbeiter, ist verheiratet und hat drei Kinder. Zusammen mit seiner Frau kümmert er sich um die Connewitzer Straßenkinder, nimmt sie regelmäßig in seiner Wohnung auf, versucht ihnen die Wärme zu geben, die ihnen zu Hause fehlt. Lennart, Marc und die anderen jungen Leute im Haus, die es ebenfalls geschafft haben aus dem Strudel herauszukommen, haben die Kraft, sich um sozial- und kriminell gefährdete Kinder und Jugendliche und um Obdachlose zu kümmern. „Rebellen von Connewitz“ ist ein Film über den Abstieg, die Roheit der Straße – aber auch der Hoffnung, sich aus all dem befreien zu können.

MDR, 30 min, 1999