Unterm Stern von Bethlehem
Alltag zwischen Krieg und Frieden
Seit Jahrzehnten kommt der Nahe Osten nicht zur Ruhe. Immer wieder machen Terrorattentate sämtliche Friedensbemühungen zunichte. Wo liegen die Wurzeln für all den blindwütigen Hass? Gibt es einen Ausweg aus der Spirale der Gewalt? Auf der Suche nach Antworten hat der Filmemacher Wilhelm Domke-Schulz mehrere Jahre lang in regelmäßigen Abständen immer wieder die gleichen Menschen in der Region Bethlehem besucht. Mouna und Mike Hani sind katholische Palästinenser. Das junge Paar lebt zusammen mit seinen beiden Kindern in Beit Jala, einem Vorort von Bethlehem, mitten in der Schußlinie zwischen palästinensischen und israelischen Stellungen. Pfarrer Mitri Raheb setzt sich international für den konstruktiven Dialog zwischen Christen, Moslems und Juden ein. Seit Beginn der Intifada konnte er Bethlehem nicht mehr verlassen. Bürgermeister Hanna Nasser versucht mit großer Energie und internationaler Unterstützung die wirtschaftlich arg gebeutelte Stadt mit einer Arbeitslosenquote von ca. 50% auf eigene Füße zu stellen. Mit der Abriegelung der Stadt durch die israelische Armee steht Bethlehem vor dem wirtschaftlichen Kollaps. Über einen Zeitraum von sieben Jahren werden die Hoffnungen und Verzweiflung, die familiären Spannungen, der Alltag unter Terror und Gewalt dokumentiert, immer eng an die Lebensumstände der Protagonisten gelehnt. Ein Film über die dramatische Situation der einfachen Menschen im Geburtsort Christi, die nichts mehr zu verlieren haben, deshalb zu allem bereit sind und sich doch nur eines wünschen: endlich Frieden.
MDR, EP, RAI, 30 min, 2001