Vom prallen Leben im Tollensetal
Dörfer in Mecklenburg-Vorpommern 10 Jahre danach

Eine Schotterstraße, zwei Dutzend Häuser, knapp hundert Einwohner. Geschäfte gibt es hier keine, das nächste öffentliche Telefon steht in der Kreisstadt. Ringsum nur Weiden, Felder und Wildnis. Die einzige Verbindung zur Außenwelt sind die fliegenden Händler und der tägliche Schulbus. Natur und Einsamkeit, sonst nichts. Ein gottverlassenes Nest am Ende der Welt, irgendwo im Tollensetal in Vorpommern. Hier möchte man nicht begraben sein. Doch die scheinbare Ruhe trügt. In den kleinen Dörfern zwischen der Burg Klempenow und Alt-Tellin lebt ein Menschenschlag, der bunter und widersprüchlicher nicht sein könnte. Da stehen Wagenburgen neben alten pommerschen Bauernhöfen, liegen Öko-Freaks mit Jungunternehmern im Streit, machen jugendliche Golffahrer die Gegend unsicher und haben Aussteiger ein Künstlerdorf gegründet. Seit der Wende ist das Leben am Ende der Welt schrill, bunt und aufregend geworden. Ein spannender Film über das unbekannte Pommern, das nicht mehr das ist, was es mal war.

NDR, 45 Minuten, 2000